Welche Kamelien?
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Welche Kamelie soll ich kaufen?

'Pillnitzer Kamelie'

<> Camellia japonica
Bei dieser Art finden Sie eine grosse Vielfalt von Sorten in allen Spielarten. Einige davon sind relativ winterfest, jedenfalls in klimatisch bevorzugten und besonders geschützten Lagen. Sie sind aber auch hervorragende Wintergartenpflanzen, ja hier entwickeln sie sich nach Weihnachten bis März zu höchster Vollkommenheit in Blütenpracht und Blütenzahl, wie man es draussen kaum erreicht.

<> Camellia sasanqua
Diese Art wird immer häufiger angeboten und als Herbstblüher gepriesen. In der Tat gibt es ein stark erweitertes Sortiment, in einigen Sorten wird die Leistung der Japonica erreicht. Aber Vorsicht: die Pflanzen in den Ausstellungen sind in der Regel im Süden gereift. Sasanquas brauchen im Sommer grössere Lichtsummen sowie Wärmesummen als die Japonica. Diese Werte werden aber bei uns selten oder nur unter günstigen Bedingungen erreicht. Die Folge ist, dass die Pflanzen nur wenig, manchmal keine Blütenknospen ansetzt und weiterhin die Blüte in das Frühjahr verlegt. Dort kann sie sich aber meist gegen die auffälligeren Japonicas nicht richtig durchsetzen.

<> Camellia x williamsii
Diese Hybriden entstanden in Carhaes castle als Kreuzungen zwischen C. japonica und C. saluensis durch Mr. Williams, etwa um 1940. Die Hybriden waren so erfolgreich, dass sie heute noch die grösste Zahl der in England im Freien gezogenen Kamelien ausmachen. Vertreter sind z.B. 'Donation' und 'Debbie'. Die Williamsii Hybriden benötigen kleinere Wärme- und Lichtsummen als die Japonica (Temperaturen über 25°C sind in England eine Seltenheit). C. x williamsii 'Debbie' hat eine gefüllte Blüte von hellvioletter leuchtender Farbe. Es ist ein sehr imposanter Strauch, wenn er blüt, jedoch, seine Blüten sind nicht sehr wärmefest. Bei mir im Gewächshaus sind die Williamsii Hybriden nicht sehr leistungsfähig, schon mit dem Aufblühen machen die Petalen schlapp. Die Kommentare zu diesen Hybriden lauten in Deutschland dementsprechend zwischen hervorragend bis enttäuschend.

<> Ackermann Hybriden
In den 80er Jahren zerstörte ein böser Frosteinbruch alle Kamelienpflanzen im Arboretum in Washington, lediglich eine C. oleifera überstand das Disaster unbeeindruckt. Herr Ackermann kreuzte sie mit C. japonica und erzielte eine Reihe von ansprechenden Hybriden, die auch in Deutschland erhältlich sind. Sie haben inzwischen eine ausgezeichnete Frosthärte bewiesen. Es sind entsprechend ihrer Herkunft Herbstblüher. Erfahrungen in Deutschland zeichnen sich erst jetzt ab. Danach zeigt sich auch hier die enorme Frostresistenz, aber leider nur für die Pflanze, leider nicht für die Blütenknospe. Somit eignen sich nur sehr früh blühende Sorten für unser Klima, und auch die haben es schwer, sich die nötige Wärmesumme zu ergattern.
Möglicherweise sind die Japonicas aus grossen Höhenlagen für unsere eher kontinentalen Winter geeigneter, vielversprechende Ansätze finden wir in der April-Serie von Herrn Parks (siehe ICS Site, Camforest Nursery).

Zum Bildteil: TIP: Brechen Sie lieber ab, wenn Ihre Verbindung langsam und teuer ist! Hier kommt eine geballte Ladung Megabites!

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